Laufener Stiftsschatz

Das Tafelbild der Geburt Christi stellt die Muttergottes mit Kind, flankiert von Joachim und Anna, dar. Vor ihr richtet Joseph mit Unterstützung zweier Engel die Wiege des Jesuskindes. Am rechten Bildrand wartet Magdalena mit ihrem Salbgefäß.
Das sehr qualitätsvolle Gemälde steht stellvertretend für eine Sammlung spätgotischer Tafelbilder salzburgischer Meister im Laufener Stiftsschatz.
Ein großer Teil der Gemälde stammt aus der spätgotischen Altarausstattung der Kirche. Zur Zeit der Barockisierung wurden sie zum Teil in die Orgelprospekte der Kirche integriert, nach dem Orgelbrand von 1824 wurden die Reste aus der Kirche entfernt und im benachbarten Dechantshof aufbewahrt.
Der Laufener Stiftsschatz umfasst in drei Komplexen eine Sammlung aus spätgotischen Tafelbildern des Salzburger Raumes sowie einen vornehmlich barocken Bestand aus dem Laufener Kanonikatsstift.
Stiftsschatz Gotik
Stiftsschatz Altar Retabel Die Existenz des umfangreichen Kunstgutbestandes in Laufen erklärt sich aus der Erhebung der seit dem 12. Jahrhundert bestehenden Pfarrkirche zum Kanonikatsstift, die 1627 durch den Salzburger Erzbischof Paris von Lodron erfolgte. Ein Kollegiatsstift war eine Gemeinschaft von Klerikern. Dabei fanden die Priester zu einer in einem Kollegium zusammengeschlossenen, gemeinsamen Lebensweise, allerdings ohne Aufgabe des Privateigentums, ohne dauernde Bindung und ohne Ablegen von Gelübden.
Während in der Freisinger Diözese nur in Freising und München mittelalterliche Kollegiatsstifte existierten, gründeten die Salzburger Erzbischöfe im 17. Jahrhundert mehrere Kollegiatsstifte neu: Neben Mühldorf und Tittmoning auch jenes in Laufen, das bis heute besteht.
Mit dieser Aufwertung setzten umfangreiche Umgestaltungen der Kirche sowie reichhaltige Stiftungen ein. Während der napoleonischen Kriege 1799/1800 wurde auf Anordnung des Fürsterzbischofs ein großer Teil des "Kirchensilbers" in Salzburg eingeschmolzen.
Trotzdem weist Laufen noch heute einen umfangreichen Kunstgutbestand auf. Dieser wurde durch die Pfarrei in Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Kunstreferat München neu geordnet und ist seither beschränkt der Öffentlichkeit zugänglich.
Im Stiftsschatz befinden sich mehrere Reihen großer, aufwendig gestalteter Reliquiare, die einst in frühbarocken Schränken im Presbyterium der Pfarr- und Stiftskirche aufbewahrt und für den gottesdienstlichen Gebrauch vorgesehen waren.
Stiftsschatz Schutzengel
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Anfragen für Führungen sind möglich im Pfarrbüro Laufen, Tel.: 0049-8682-89610

Regelmäßige Führungen gibt es von Mai bis Oktober, meist jeden 1. Sonntag im Monat von 11.00 bis 12.30 Uhr.
Die Führungen 2024:
5. Mai
2. Juni
7. Juli
4. August
1. September
6. Oktober