Schlosskapelle Maria Schnee - Triebenbach

Südöstlich von Niederheining, nahe der Salzach, liegt das ehemalige Wasserschloss Triebenbach. Vor 1150 schenkte ein Pilgrim "von Trubinbach" sein dortiges Eigengut an das Kloster St. Peter. 1298 erhielt der Salzburger Vizedom Konrad von Kuchl das Gut vom Kloster zu Lehen, seine Söhne Konrad und Hartneid erwarben es 1344. Hartneid gelang die Belehnung mit der Vogtei über Triebenbach durch den Erzbischof und erreichte 1355 die Erlaubnis zum Bau einer "Veste", worunter ein wehrhafter Wohnturm mit Nebengebäuden zu verstehen ist. 1390-1561 ist die Hofmark im Besitz der Herren von der Albm, bis 1576 des Christoph von Kammer, bis 1586 des Hans David von Nussdorf und dann des Hans Heinrich von Nothaft, dem 1623 auf dem Erbweg die Grafen von Lamberg und durch Kauf die Schidenhofen von und zu Stumb 1707-1824 folgten. Der letzte Besitzer dieser Familie, der Landschaftskanzler Joachim Ferdinand von Schidenhofen, war eng befreundet mit den Mozarts, die sich häufig hier aufhielten.
Unter den rasch wechselnden Besitzern nach 1824 erfolgt die Beseitigung der Ummauerung und um 1900 die Veräußerung der wertvollen Vertäfelung einzelner Zimmer. Das Schloss ist nicht zu besichtigen. Die Schlosskapelle ist von der Innenhofseite zugänglich und gehört zur Stadtpfarrei Laufen. Das Nebenpatrozinium St. Georg verweist auf einen mittelalterlichen Vorgängerbau, der hl. Johannes d. T. wird als Nebenpatron erst 1644 erwähnt
Triebenbach außen
Triebenbach innen Baubeschreibung
Um 1669 an den Südtrakt des Schlosses zwischen Hauptbau und Wehrturm angebaut und mit einem schlanken hölzernen Zwiebeltürmchen versehen, schließt der durch schmale Putzpilaster in vier Joche gegliederte Raum mit drei Achteckseiten im Osten, dem im Nordosten die Sakristei angefügt ist. Der Altar stammt von 1677; Tischlerarbeiten von Georg Lang, Plastiken und Schnitzereien von Jakob Gerold, Gemälde von Nikolaus Grabner, beide Salzburg. Das Altarbild zwischen gewundenen und weinlaubumkränzten Säulen zeigt das viel verehrte Gnadenbild "Maria Schnee" (Santa Maria Mag-giore in Rom), darunter die Ansicht des Schlosses. Zu beiden Seiten auf schmalen Postamenten links der hl. Georg, rechts Johannes d. T. Über dem profilierten Gebälk in reicher Umrahmung ein querovales Bild mit Darstellung der Heiligen Familie mit Gottvater und Heiliggeisttaube sowie je einem Apostel, flankiert von einem sitzenden Engel oberhalb der Säulen. Auf dem Altar kleine Figuren der hll. Raimund, Anselm, Hyazinth und Maximilian von dem Laufener Bildhauer Veit Pfaffinger, 1692. Tabernakel in frühklassizistischen Formen, 1781. Hinter dem Altar ist ein Votivbild mit Darstellung des Gnadenbildes Maria Schnee, datiert 1821, das an den ehemaligen wallfahrtsmäßigen Besuch der Kapelle erinnert.
An der Brüstung der stuckverkleideten Kanzel befinden sich fünf vergoldete Relieftafeln: Maria Schnee, zwei Engel, die hll. Georg und Johannes d. T., um 1755. Der zarte, in Rosa gefasste Rokokostuck mit Blumengirlanden haltenden Engeln auf Gebälkstücken, mit dem von kleinen Wolken umgebenen "Auge Gottes" und dem Marienmonogramm stammt von Christoph Fenninger, Salzburg.
In der Mitte des Gewölbes ist in geschwungener Stuckumrahmung das Deckenbild mit der Darstellung der Anbetung der Weisen, darunter das Wappen derer von Schidenhofen, von Andrä Langwieder,Stephan Schröck, 1687/88 Salzburg. Stuck und Deckengemälde sind von 1755. An der westlichen Emporenbrüstung befinden sich in zwei Reihen mit je 11 quadratischen Feldern die Brustbilder der 14 Nothelfer, der vier Evangelisten, von drei Engeln und Maria vom Laufener Maler
Die Schlosskapelle weist den intimen Charakter eines privaten Sakralraumes auf mit einer Ausstattung, die sowohl dem Salzburger Hochbarock, wenn auch in bescheidenen Leistungen, als auch dem Rokoko zuzuordnen ist.
Triebenbach Deckengemälde